Über uns
Vorstand SP Mönchaltorf

SP Vorstand 2014

Annemarie Portmann Schwander
(Präsidentin)
Andreas Flükiger
Marlis Schlumpf
Tarik Benli (Kassier)

SP Mönchaltorf - Jung, rot und grün

Seit Beginn der Achziger Jahre gab es in Mönchaltorf eine politische Gruppierung «Pro Mönchaltorf» genannt – allerdings nur lose organisiert und mit wechselnder Leitung. Als Alternative zur traditionellen Dorfpolitik wurden auf diese Weise im Vorfeld von Gemeindeversammlungen kritische Fragen gestellt oder Gegenvorschläge erarbeitet und ökolgisch orientierte Ziele verfolgte – dies oft mit sichtbarem Erfolg. Die Mitglieder waren zum grossen Teil neu Zugezogene aus der «alternativen » Wohnbausiedlung «Heugarten».

Die Gründung der SP-Sektion im Jahre 1991 wollte Dreierlei erreichen:

  • Ein ernstzunehmendes Gegengewicht zu den beiden bürgerlichen Dorfparteien SVP und FDP und vor allem zu den oft bestimmenden Dorfvereinen aufzubauen.
  • Politische Entscheidungen im Entstehungsprozess mitzugestalten und damit neuen Ideen zum Durchbruch verhelfen zu können.
  • Sich mit anderen Sektionen vernetzen und vom Know-how-Vorsprung freundnach barlicher SP-Gruppierungen profitieren zu können.

«Güselhappening» mit Folgen

Die noch junge SP war am sogenannten «Güselhappening» von 1992 mit zwei massgeblichen Beiträgen vertreten: einer grossen Ausstellung mit über dreissig grossformatigen Schautafeln und einem Abfallspiel, welches die Entsorgungsjögglichkeiten in Mönchaltorf in spielerischer Form thematisierte. Dieser Anlass, und verschiedene weitere Vorstösse im Bereiche der Abfallentsorgung und –bewirtschaftung, zeigten in den Jahren nach der Gründung ihre Wirkung: Die gemeindeeigene Sammelstelle verfügt heute über zeitgemässe Strukturen und 1993 wurde in Mönchaltorf – gegen anfänglich grossen Widerstand des Gemeinderates – sogar die Sackgebühr eingeführt.

Die Zukunft liegt in der Sonne

Der haushälterische Verbrauch von Energie gab in unserer Sektion immer wieder Anlass zu Vorstössen und Aktionen: Am Energietag von 1992 – unter dem Motto «Die Zukunft liegt in der Sonne» – bot sich, nebst Referaten und einer Ausstellung, die Gelegenheit, Solar- und Elektromobile selber zu steuern und alternative Energieanlagen auf einem Rundgang durch das ganze Dorf zu besichtigen. Auch in weiteren Jahren sorgte das Energiethema für Vorstösse, beispielsweise die Forderung, gemeindeeigene Bauten seien so zu planen, dass mindestens ein nachträglicher Einbau von alternativen Energiegewinnungsanlagen (Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung in der Schulanlage etc.) möglich sei, oder der Wunsch nach der Reaktivierung der kommunalen Energieberatungstelle.
Einige Jahre später trug das stete Bemühen um eine sinnvolle Nutzung von regenerierbarer Energie auf öffentlichen Gebäuden Früchte: Auf einem der Schulhäuser wurde eine Sonnenkollektoranlage installiert.

Frauenstreiktag auf dem Dorf

Der Frauenstreiktag wurde in Mönchaltorf zu einem Grossanlass, der viel Beachtung fand: An einem Treffen im Gemeindesaal waren Lesungen zum Thema des Tages zu hören und es wurden Produktionen vorgeführt. Anschliessend stand der Besuch des grossen Umzuges in Zürich auf dem Programm. Eine Gruppe von Frauen hatte sich eine besondere Aktion ausgedacht: Mit einem grossen Transparent, das mitten in der Nacht über die vielbefahrene Durchgangsstrasse gespannt worden war, wurde für mehr Verkehrsicherheit im Dorf und für fussgängergerechtere Querungsmöglichkeiten der Kantonsstrasse demonstriert. Dies war eine Aktion, welche grosse Beachtung fand und in der Tat auf ein drängendes Problem unserer Gemeinde hinwies, nämlich auf die horrende Gefährdung und Belastung durch den PW- und LkW-Verkehr von über 12'000 Fahrzeugen pro Tag, wovon jedes zehnte ein Lastwagen.

«Links und nett» auf Erfolgskurs

Mit den Slogans «Links und nett» und «Dem Dorf zuliebe» nahm die noch junge Sektion ein erstes Mal an den Gemeindewahlen von 1994 teil. Von den sieben portierten Kandidatinnen und Kandidaten wurden immerhin fünf gewählt, was einen tollen Erfolg darstellte. Die SP Mönchaltorf war so auf einen Schlag gleich in drei wichtigen Behörden vertreten: Im Gemeinderat und in der Sozialbehörde konnte die SP je einen Sitz gewinnen, in der Schulpflege gar deren drei. Vier Jahre später gelang es dann, einen zweiten Sitz im siebenköpfigen Gemeinderat zu erringen und auch in der Gesundheitsbehörde und in der RPK Einsitz zu nehmen. Seither ist die SP Mönchaltorf – ab und zu mit wechselndem Wahlglück – in allen namhaften Gemeindebehörden vertreten und für viele Einwohnerinnen und Einwohner aus dem politischen Leben Mönchaltorfs nicht mehr wegzudenken.

SP-Lokalfahrplan als Stütze des öffentlichen Verkehrs

Der enorme Verkehr, der tagtäglich durch unser Dorf fliesst, bewegte immer wieder die Gemüter aufs Heftigste und gab Anlass zu vielen Vorstössen und Aktionen: Eine Initiative von 1995 für ein kommunales Verkehrskonzept erzielte 137 Unterschriften – für Mönchaltorfer Verhältnisse ein riesiger Erfolg. Die Petition zur Erhaltung eines wichtigen Fussgängerstreifens an der Gossauerstrasse erreichte im darauffolgenden Jahr sogar 361 Unterschriften. Auch dem öffentlichen Verkehr galt die nötige Aufmerksamkeit: Seit 1998 amtet die SP Mönchaltorf als Herausgeberin des begehrten und vielbenützten Lokalfahrplanes.

Prägende Elemente des Sektionslebens waren auch die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen (Lesungen, Theateraufführungen usw.) oder die Diskussionsveranstalungen und Podiumsgespräche zu Themen wie Sucht und Drogen, zur Lancierung einer Dorfzeitung, zur EWR-Abstimmung oder zur Kampfflugzeugbeschaffung F/A 18.

Im Moment ist es vor allem die Golfplatzfrage, welche politisch Interessierte umtreibt und die Sektion tätig werden lässt. Doch wird die SP Mönchaltorf über dieses Thema hinaus in den kommenden Jahren sicherlich für weitere, wichtige Impulse sorgen und Bewegung in die politische Landschaft Mönchaltorfs bringen.

Anna Haldimann, Annemarie Portmann Schwander, Andres Zwicky

Über unser Dorf

Polit. Gem. ZH, Bez. Uster. Südöstlich des Greifensees gelegen, umfasst die Gem. neben dem Dorf M. die Weiler Burg, Brand, Lindhof, Wühre, die Exklave Heusberg sowie eine Vielzahl von Einzelhöfen. 741 Villa Altorf, 872 Altorf monachorum. 1771 695 Einw.; 1850 1'148; 1860 1'189; 1900 804; 1941 706; 1950 837; 1960 1'023; 1970 1'604; 1980 2'863; 1990 3'494.

M. wurde vermutlich erst im FrühMA besiedelt. Der Hof M. gelangte als Teil umfangreicher Abtretungen der Beata-Sippe 744 an die Abtei St. Gallen. Nach weiteren Güterübertragungen zwischen Zürichsee, Greifensee und Pfäffikersee im 9. Jh. wurde M. zum neben Dürnten wichtigsten grundherrl. Verwaltungshof des Klosters im südwestl. Zürcher Oberland, gekennzeichnet durch die 902 erwähnte Kirche (Patrone Gallus und Otmar 1488 bezeugt) und vermutlich eine Residenz für Aussenpröpste. Um 1230 bis 1253 war der Hof an die Kyburger, danach an die Regensberger verpfändet. 1269 löste die Abtei die Pfandschaft ein. 1273/74 verkaufte sie die gesamte Grüninger Herrschaft mit Dürnten und M. als Erblehen an Rudolf von Habsburg. Als Teil des österr. Amtes Grüningen wurde der Hof mehrmals verpfändet, zuletzt 1408 an Zürich. In der Folge übte die Stadt bis 1798 die hohe und niedere Gerichtsbarkeit (Hofrodel 1439) aus und hatte das Kirchenpatronat inne. Die vorrom. Kirche wurde um 1100 durch einen rom. Neubau ersetzt, dieser 1520-22 durch die bestehende spätgot. Kirche abgelöst. Spätestens ab 1340 bis 1609 war M. eine Filiale von Egg, wurde danach von Uster aus versehen; 1709 entstand eine selbstständige Kirchgemeinde. Die Burg Liebenberg im Brand war im frühen 13. Jh. Sitz der Ministerialen von Liebenberg, 1293-1391 St. Galler Lehen der Giel von Glattburg (von Liebenberg) und ging dann durch Kauf an die habsburg.-österr. Dienstleute Gessler, die sie 1408 der Stadt Zürich verpfändeten. In deren Besitz verblieb sie bis zur Zerstörung im Alten Zürichkrieg 1440 (Fundamentspuren).

Die durch ausgedehnte Feuchtgebiete (Riedgraswirtschaft) und Güterzersplitterungen (Erbteilungen) beeinträchtigte landwirtschaftl. Ertragslage führte im 18. und 19. Jh. zur Heimindustrie: 1860 waren 245 Seidenweber und -weberinnen tätig. Drei örtl. Ferggereien vermittelten zwischen den Heimarbeitern und den Seidenfabrikanten in Zürich, Horgen und Wädenswil. Daneben entstanden eine Rosshaar-Fabrik, eine Baumwollspinnerei (gegr. 1834), eine Baumwolltücherfabrik (1839) und eine Zündholzfabrik. Die heutige Landwirtschaft ist von der im 2. Weltkrieg mit Gossau (ZH) durchgeführten Gesamtmelioration der Feuchtgebiete und von Güterzusammenlegungen geprägt. Durch Aussiedlung aus dem Dorf wurden sechs arrondierte Bauernhöfe geschaffen. Nach Vollendung der Forch-Autobahn von Zürich nach Esslingen 1972 setzte eine grosse Wohnbautätigkeit ein, neue Siedlungen umschliessen nun den alten Dorfkern allseitig. Beidseits der Esslinger-Strasse siedelten sich gewerbliche und industrielle Unternehmen an. Busse der Verkehrsbetriebe Zürcher Oberland, Nachfolger der elektr. Strassenbahn Uster-M.-Esslingen-Oetwil (1909-49), schliessen M. an das zürcher.Verkehrsnetz an.

Literatur
-P. Hess, Auf der Suche nach den Mönchaltorfer Kirchen, 1990 -1250 Jahre M. 741-1991, 1991